Samstag, 11. März 2017
Hubert Kersting (r.), Vorsitzender des Heimatvereins Nordkirchen, hat dem Geschichtsleistungskurs von JCS-Schulleiter Ulrich Vomhof (l.) 28 Exemplare des Buchs „Krieg – Flucht – Frieden“ übergeben. RN-FOTO LAOUARI
NORDKIRCHEN. Über 70
Jahre liegt der Zweite Weltkrieg zurück, geblieben sind vor allem die großen,
kollektiven Geschichten aus aller Welt. Mit dem Buch „Krieg – Flucht – Frieden“
hat der Heimatverein die Auswirkungen und Folgen des
Krieges auf das Leben in der Schlossgemeinde aufgeschrieben. Dieses Material
wird bald in den Unterricht des Geschichtsleistungskurses der Q1 an der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule einfließen.
Dokumente und Gespräche
Seit rund zehn Jahren sammele
Hubert Kersting Nordkirchener Dokumente aus der Zeit
des Nationalsozialismus, erzählt er den Schülern des Geschichts-LK
am Donnerstag. Aus dieser Sammlung und aus vielen Gesprächen, die er mit Nordkirchener Familien führte, sei
die über 200-seitige Publikation entstanden (RN berichteten). Das Buch
dokumentiert, wie sich das Dritte Reich auf die Nordkirchener
auswirkte. Wie beispielsweise eine Mutter mehrerer Söhne darum bat, dass nicht
alle in den Krieg ziehen müssen. Und wie diese Bitte abgelehnt wurde und der
Sohn, der hätte zu Hause bleiben sollen, im Krieg fiel.
Hubert Kersting spricht nur etwa 15 Minuten,
doch was er sagt, kommt bei den Schülern an, trifft einen Nerv. Der
Heimatforscher sagt: „Dieses Buch hätte man in jeder Gemeinde schreiben können
– die Geschichten wiederholen sich.“ Dass sich die Geschichte nicht wiederholt,
dazu will er mit dem Buch beitragen und gerade in diesen Zeiten „in Erinnerung
rufen, wie wichtig Demokratie ist“. lao